Wählergemeinschaft - Bürger für Hanau

BfH bei den Aleviten in Hanau

Die Alevitische Gemeinde Hanau und Umgebung e.V. hatte die BfH im Rahmen ihrer Integrations- und Aufklärungsarbeit eingeladen. Absicht war, den Besucherinnen und Besuchern die alevitische Lehre zu erläutern und für ein friedliches Miteinander zu werben.

BfH bei den Aleviten in Hanaut
Vergeblich suchte man im vor zwei Jahren eröffnetem Gemeindezentrum ein Kopftuch. Stattdessen bestimmten im „Cem“ modisch gekleidete junge Frauen das Bild. So überraschte es nicht, dass mit Semra Anul eine Frau der Alevitischen Gemeinde in Hanau vorsteht. Sie betonte, dass die absolute Gleichberechtigung der Geschlechter ein zentraler Grundsatz in ihrer Gemeinschaft sei. Das religiöse Oberhaupt „Dede“ Zeynel Aslan legte Wert darauf, dass die Alevitische Gemeinschaft keine Richtung des Islam sei, sondern eine eigene Glaubensgemeinschaft. So erkenne man den Koran nicht als alleinige Quelle für religiöses und weltliches Handeln an und lehne die Scharia ab. Auch mit dem Ramadan habe man nichts im Sinn. Bestandteile des Gottesdienstes, erläuterte er, seien Tanz und Musik. Aber „das größte Buch aller Bücher ist das der Menschheit“. Die Alevitische Lehre sei eine humanistische Religion, die für ein friedliches Zusammenlaben aller Menschen, unabhängig von deren Rasse, Geschlecht, Sprache oder Weltanschauung eintrete. Zentrale Bedeutung habe für die Religionsgemeinschaft deshalb der Artikel 1 des Grundgesetztes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Generalsekretär Ali Ertan Torak hob hervor, dass auch das Recht auf freie Religionsausübung es der Alevitischen Gemeinde ermöglicht habe sich zu entfalten. So habe man in den letzten 20 Jahren ein rasantes Wachstum verzeichnen können. Man habe sogar Strukturen, die durch die Verfolgung der Glaubensrichtung in der Türkei verloren gegangen waren, wieder aufbauen können. Die Aleviten hätten sich bewusst für diesen freiheitlichen deutschen Staat entschieden, so der Generalsekretär. 70% von ihnen besäßen inzwischen einen deutschen Pass und einige seien sogar Mitglieder in den Parlamenten. Die Tatsache, dass man in der deutschen Gesellschaft angekommen sei, belege auch die gute Zusammenarbeit mit den Steinheimer Kitas. Als einen weiteren Meilenstein bezeichnete er die Tatsache, dass es inzwischen an der Brüder-Grimm-Schule alevitischen Religionsunterricht gebe. „Nur wer bereit ist sich zu integrieren, hat das Recht Kritik zu üben“, so Ali Ertan Torak. Dass die Hanauer Aleviten auf diesem Weg gut voran gekommen sind, zeigte sich daran, dass an diesem Abend kein Übersetzer notwendig war, da ausschließlich deutsch gesprochen wurde. Der Fraktionsvorsitzende Oliver Rehbein bedankte sich für die freundliche Einladung und die interessanten Informationen und betonte, dass die BfH auch in der Zukunft mit der Alevitischen Gemeinde in Kontakt bleiben wolle.


Bild:
3. v. r.
„Dede“ Zeynel Aslan
4. v. r. Semra Anul (Vorsitzende des Alevitischen Gemeine Hanau)
5. v. r. Ali Ertan Torak (Generalsekretär der Aleviten in Deutschland)

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