Am Anfang stand die Idee die Kirche den Menschen in Hanau im wahrsten Sinne des Wortes näher zu bringen. Da traf es sich gut, dass der evangelische Kirchenkreis Hanau-Stadt, der bis in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim hineinreicht, über einen Innovationsfond verfügte. So wurde am 8. Januar 2008 der „Kirchenladen“ in der Krämerstraße 4 eröffnet. Der hatte das Interesse der BfH-Vertreter Siegfried Koch, Martin Dittmar und Klaudia Mänz geweckt, die auf diesjährigen Sommer-Tour durch den Stadtteil geweckt, sich aus erster Hand informierten. War der Name „Kirchenladen“ ursprünglich nur ein Arbeitstitel, so verfestigte er sich schnell als ein dauerhaftes Markenzeichen, so der geschäftsführende Pfarrer Stefan Axmann. Natürlich hätte man an einen anderen Ort gehen können, wo die Miete günstiger ist. „Wir wollten die Kirche mitten in der Stadt haben“, wo die Menschen vorbei gehen. Dafür nehme man die Miete, die der „dickste Brocken“ ist, in Kauf. Zum Regelangebot gehörten inzwischen auch eine Aussiedlerberatung und die Trauerbegleitung, für die im hinteren Teil ein separater Raum zur Verfügung steht. Fraktionsvorsitzender Siegfried Koch von der BfH Innenstadt zeigte sich davon beeindruckt, dass der Laden auch eine Adresse für Wiedereintritte in die evang. Kirche sei. Das gehe inzwischen recht problemlos über die Bühne, so Pfarrer Axmann. Man führe mit den Interessenten ein Gespräch, an dessen Ende die Formalitäten erledigt werden. Die Zahl der Rückkehrer sei mit ca. 25 pro Jahr, immerhin die zweithöchste in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck. Drei Jahre hatte die Probephase des Kirchenladens gedauert. Inzwischen ist er auch im Etat des Kirchenkreises fest verankert. Man habe hier ein niedrigschwelliges Angebot geschaffen, betont Pfarrer Jens Heller, der in der Anfangsphase wertvolle Aufbauarbeit geleistet hat. Von Anfang an sei es das Ziel gewesen eine verweilfreundliche Atmosphäre herzustellen. Ca. 4000 Besucher könne man im Jahr verzeichnen., auf deren Anliegen man oft sehr spontan reagieren müsse, so Pfr. Axmann. Da passiert es, dass jemand auf den Papst schimpft, Weihwasser oder einen Rosenkranz in dem evangelischen Kirchenladen erwerben will. Frau Klaudia Mänz lobte die Vorreiterrolle, die die Kirche in Hanau spielt. Sie gehe mit der Zeit ohne ihre Grundsätze aufzugeben. Auch der BfH-Vertreter Martin Dittmar hält es für wichtig, dass die Kirche in der Innenstadt eine offene Tür anbiete. An jedem 12. eines Monats um 19.12 Uhr so Pfarrer Axmann weiter, werde eine Veranstaltung angeboten. Mit 25 Personen sei der Laden „gut gefüllt“. Man führe zum Beispiel Buchlesungen durch und biete musikalische Veranstaltungen an. Sogar ein Bauchredner habe einmal das Publikum unterhalten. Hier runde sich das Bild ab, da der Kirchenladen Beratungsaufgaben wahrnehme, für Information zur Verfügung stehe und Treffpunkt sei. Fraktionsvorsitzender Siegfried Koch dankte für das ausführliche Gespräch und zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Klaudia Mänz, Siegfried Koch, Pfr. Stefan Axmann, Pfr. Jens Heller, Martin Dittmar

zurück