Ihre Stadtteiltour führte die BfH-Vertreter des Ortsbeirats Innenstadt diesmal in die Wilhelmstraße 15a. Am Anfang war vor 30 Jahren die Idee eine etwas andere Kneipe zu gründen. Es sollte ein Treffpunkt weitgehend abseits vom Kommerz werden, wo die Kasse am Monatsende Null von Null aufgeht. Also trafen sich im Jahr 1983 13 Personen und gründeten den „Bürgertreff für Kommunikation, Information und Kultur e.V.“ Man beantragt eine Konzession und eröffnete die Gaststätte Brückenkopf. Eine Sensation war, erinnert sich Siegfried Koch von der BfH, dass der Brückenkopf damals das einzige Lokal war, in dem gebackener Schafskäse serviert wurde. In den turbulenten Zeiten der Hanauer Atomindustrie und der Auseinendersetzung um die Startbahn West, wurde die Gaststätte an der Wilhelmsbrücke bald zum alternativen Treffpunkt, wo auch Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit ihr Bier tranken. Doch die Zeiten änderten sich und damit auch der „Brückenkopf“ Schon bald wurde den Betreibern klar, dass es ohne Gewinn nicht geht, denn schließlich brauchte man Geld für Reinvestitionen. Einiges hat sich allerdings bis heute nicht geändert: Es gibt nach wie vor keinen Asbach im Ausschank und „Urgestein“ Christian Sprenger ist noch immer im Verein aktiv. Das alles ist jetzt fast 30 Jahre her und eine neue Generation ist herangewachsen. Überhaupt ist die Altersstruktur der Besucher bunt gemischt. Hier sitzen Mutter und Sohn einträchtig an einem Tisch. Dass der Brückenkopf quicklebendig ist, zeigt sich daran, dass das jüngste Vorstandsmitglied gerade einmal 19 Jahre alt ist. Die Tatsache, dass hier Kultur abseits des „Mainstreams“ stattfindet, macht diesen Ort unverwechselbar, so Klaudia Mänz. Die ca. 60 Mitglieder des Trägervereins haben erst kürzlich Gregor Wilkenloh zum neuen Vorsitzenden gewählt. „Hier ist jeder Gast willkommen“, betont er. Die unterschiedlichen Stammtische sorgen für ein breites Besucherspektrum. In den letzten Jahren hat sich der Szene-Treff zu einem bekannten Veranstaltungslokal entwickelt. Am Wochenende finden Musiksessions, Lesungen, Kabarettistisches und Satire-events statt. Im April gibt es ein weiteres Highligt, weiß Gregor Wilkenloh zu berichten, wenn die Titanic Task Force“ auf der Bühne steht. Mittwochs und donnerstags lege man Wert darauf besonders leckeres Essen zu servieren, so der Brückenkopf-Chef. Auch beim Getränkeausschank hat sich etwas getan. Hier wird seit ca. 1 ½ Jahren das leckere naturtrübe „Hanauer Bier“ gezapft, das der Braumeister Simon aus Kesselstadt nach dem Rezept der früheren Hanauer Brauerei Orschler herstellt. Den „Geburtstag“ am 1. Mai will man mit einer 2-tägigen Party und einem umfangreichen Musikangebot feiern. Bei den Songs von „Ramblin Conrad“ ist nachmittags grillen auf der Terrasse angesagt. Der 3. Mai gehört den „Ehemaligen“ aus den letzten 3 Jahrzehnten. Die BfH-Vertreter in Ortbeirat Innenstadt Martin Dittmar, Klaudia Mänz und Siegfried Koch wünschen eine tolle Geburtstagsfest und noch viele erfolgreiche Jahre. Auch für die Zeit danach gibt es schon Pläne. Barry McGuire, dem bekannten Interpreten von „eve of destruction“ hat es im Brücko so gut gefallen, dass es sich im Herbst zum zweiten Mal auf der Bühne stehen wird. Mit seinen Angeboten habe der Brückenkopf in Hanau ein Alleinstellungsmerkmal erreicht, stellt Siegfried Koch von der BfH-Innenstadt fest. Etwas Vergleichbares finde man hier nicht.

Bild v.l.n.r. Christian Sprenger, Gregor Wilkenloh, Klaudia Mänz, Martin Dittmar, Renate Mickelson Siegfried Koch
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